lunedì 27 novembre 2006

... Und aus Deutschland

Meine Gedanken zum Europäischen Ausbildungszentrum für Handwerker im Denkmalschutz auf San Servolo anlässlich des Tages der offenen Tür am 2.Dezember 2006.
Vor mir liegt eine Broschüre der Europäischen Stiftung PRO VENETIA VIVA, die ich 1989 bei meinem Aufenthalt als Kursteilnehmer auf San Servolo mitgenommen habe. Diese Broschüre beginnt, bezugnehmend auf die Flutkatastrophe von 1966, mit der Überschrift " Venedig - Not und Hilfe " und setzt sich die Ziele bei der Rettung Venedigs als Kunstwerk und lebendige Stadt mitzuarbeiten und vor Ort ein Ausbildungszentrum für Handwerker im Denkmalschutz zu gründen. Allein die Zahlen zu den getätigten Hilfeleistungen bestätigen die Erfüllung dieser Ziele, ein weiterer äußerst wichtiger Aspekt sind aber die Erfahrungen der Kursteilnehmer selbst, über eine Zeitraum von fast 30 Jahren.
Im Herbst 2006, anläßlich eines Treffens ehemaliger Kursteilnehmer stellten sich beim abendlichen Beisammensein die Teilnehmer vor und berichteten und mit großer Dankbarkeit von den ausnahmslos positiven Auswirkungen der dreimonatigen Ausbildung auf San Servolo für ihren beruflichen Werdegang und ihre eigene Motivation dabei. Ich hatte bisher geglaubt, meine besonders dankbaren Erinnerungen an das San Servolo seien geprägt durch den Umstand, dass ich als noch "Ostdeutscher Bürger" den Fall der Berliner Mauer im Zentrum erlebt habe. Die Tatsache aber, dass neben dem fachlichen Gewinn und der Hilfeleistung für Venedig, der menschliche Aspekt so überaus groß ist, wird jeden, der diese Berichte hören kann, berühren.Ich frage mich, welches wohl der Grund sein kann, dass das Zentrum, welches anläßlich der Not in Venedig zur Hilfeleistung gegründet wurde, nun durch dasselbe Venedig fallen gelassen werden soll? Das hat so gar nichts mit dem sehr sozialen Geist im CENTRO EUROPEO DI FORMAZIONE DEGLI ARTIGIANI PER LA CONSERVATIONE DEL PATRIMONIO ARCHITETTONICO gemeinsam.
Wer hätte das gedacht: 30 Jahre reichen aus, um andauernde Unterstützung für PRO VENETIA VIVA offenbar so zur Gewohnheit werden zu lassen, dass das Zentrum, nun selbst in Not, keine Hilfe von Venedig bekommt! Soll das wirklich wahr sein ?
(Radebeul, am 25.11.2006 Elisabeth Aust)

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